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Nr. 77 - Mai 2009

Ulrike Rodust nach Brüssel

http://ulrike-rodust.eu/

Manchmal dauert ein europäisches Gesetz Jahre, aber das Ausharren lohnt und die Bilanz gerade der europäischen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten kann sich sehen lassen. Meine Fraktionskollegen und ich arbeiten an Verbesserungen im Verbraucher-, Klima- und Umweltschutz, in der Energie- und Verkehrspolitik.

Nach der Schaffung des Binnenmarktes, einer gemeinsamen Währung und der friedlichen Einigung des Kontinents durch die Erweiterung muss die Arbeit an einem sozialen Europa das große Integrationsprojekt der kommenden Jahre sein. Aber: Das soziale Europa braucht eine linke Mehrheit im Europäischen Parlament. Im kommenden Wahlkampf müssen wir möglichst vielen Bürgern klar machen: Die Europawahl ist kein Referendum für oder gegen Europa. Am 7. Juni wird darüber entschieden welches Europa wir wollen!

Es besteht mehr denn je ein gewaltiger Nachbesserungsbedarf! Von europäischer Politik erwarten die Menschen heute vor allem Wohlstand und soziale Sicherheit. Und gerade diese Versprechen wurden nur zum Teil erfüllt. In ganz Europa gibt es einen Mangel an Arbeitsplätzen und an sozialer Sicherheit. Die Menschen haben Angst und sie verlieren das Vertrauen. Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes, Angst vor Lohndumping, vor der Nivellierung sozialer Standards, vor steigenden Preisen und ganz aktuell vor der Finanzmarktkrise. Lange war die Europäische Union deshalb ein Erfolgsmodell, weil ökonomischer Fortschritt mit sozialem Fortschritt gekoppelt wurde. Jahrzehntelang waren das zwei Seiten der gleichen Medaille, bis sich zu Beginn der 1990er Jahre die Behauptung durchsetzte, dass weniger Löhne, längere Arbeitszeiten und weniger Mitbestimmung im Betrieb die Grundvoraussetzung
für mehr Wachstum seien und „der Markt schon alles richte“. Die Philosophie der Leute, die zwei Jahrzehnte Europa regiert haben, ist gerade auf den Finanzmärkten gescheitert. Das ist nicht das Europa, das wir wollen.

Wir wollen Europa stark, aber wir wollen es sozial gerecht, und die Kombination aus Wirtschaft und Sozialstaat. Wichtig ist jetzt, dass das Desaster der internationalen Finanzmärkte, die Krise der Realökonomie, die dadurch ausgelöst worden ist, einen Endpunkt finden und sich nicht wiederholen.

Und damit sich eine solche Situation nicht wiederholt, brauchen wir Regeln, die bis jetzt an den bestehenden Mehrheiten gescheitert sind: Die Konservativen stellen den überwiegenden Anteil der Regierungschefs in der Europäischen Union. Sie stellen die absolute Mehrheit der Kommissare in der Kommission, sie stellen den Kommissionspräsidenten. Sie sind die stärkste Fraktion im Europäischen Parlament. Gegen diese Mehrheiten hatten sozialdemokratische Initiativen für bessere Kontrollmechanismen nie eine Chance. Dies gilt es jetzt zu korrigieren.

Es muss uns gelingen, den Wähler/innen deutlich zu machen, dass wir für die sozialen Themen in Europa stehen: Zeitarbeit, Leiharbeit, Entsende-Richtlinie, die Neufassung des Gesetzes zum Schutz Europäischer Betriebsräte – um diese Themen kümmern sich die sozialdemokratischen Abgeordneten im Europäischen Parlament und gestalten sie sozial aus. Möglichst viele Menschen direkt anzusprechen und mit dieser Argumentation dazu zu bewegen, am 7. Juni die Sozialdemokraten zur stärksten Fraktion im Europäischen Parlament zu wählen, muss das Ziel unserer Anstrengungen sein.

Europa ist zu wichtig, um zuzulassen, dass es schlecht regiert wird. Ganz nebenbei bemerkt: der Kreis Dithmarschen profitiert auch ganz anständig von der EU. Seit 2007 werden hier EU-geförderte Projekte angestoßen, so zum Beispiel durch die AktivRegion Dithmarschen, aber auch der Blanke Hans in Büsum und der Fernradwanderweg Nord-Ostseekanal haben Fördermittel erhalten, ebenso wie der Markttreff in St. Margarethen. Im Kreis gibt es sogar drei Europaschulen: Das Nordseegymnasium in Büsum, das Gymnasium Heide Ost und das Gymnasium Marne.

Für Europa braucht man Kraft, Leidenschaft und einen langen Atem und deshalb bitte ich um Ihre Stimme.

Ihre Ulrike Rodust





Kommen Sie zu uns!

Es ist der wöchentliche Höhepunkt für die Gymnastik-Seniorengruppe der Kirchengemeinde Wöhrden, die Gymnastikstunde mit Marita Mahn, DRK-Übungsleiterin für Seniorengymnastik.

Immer dienstags, kurz vor 09.00 Uhr füllen Senioren den Flur des Gemeindehauses mit Leben. Moin, Moin, heißt es. Jacke aufhängen, Schuhe wechseln, hinein in den Übungssaal. Was weiß man alles zu erzählen, was wird bereits gelacht. Ja, alle freuen sich, dass es diesen Tag gibt, stellt Helga Ploog frohgestimmt fest.

Dann geht es los. Alle stehen im Kreis, Marita legt eine CD auf, die erste Übung beginnt stets mit Musik. Danach geschieht fast alles mühelos im Sitzen oder im Stehen. Niemand wird überfordert. Die Arme nach oben, zur Seite, nach unten und wieder nach oben, dann ist der Kopf dran, danach die Füße usw. Zwischendurch macht jemand eine lustige Bemerkung. Alle lachen. Ja, Marita Mahn weiß mit ihren Übungen die Senioren zu begeistern.

Alle sind sich einig, wenn es die Gymnastikstunde im Gemeindehaus, nicht geben würde, müsste sie regelrecht erfunden werden.

Warum alleine Gymnastik machen? Kommen Sie zu uns! Wir haben noch genug Platz! – Die Teilnahme an der Übungsstunde beträgt einen Euro.
(Helga Ploog)





Straßennamen in Wöhrden

Kirchenstraße
, früherer Name: Fuhlentwiete

Was bedeutet die Bezeichnung Fuhlentwiete?

Das Wort setzt sich zusammen aus Fuhlen und Twiete.
Fuhlen, abgeleitet von fuul, bedeutet ursprünglich:schmutzig; abgestandenes, stinkiges Wasser in Gräben und Tümpelverrottet, verdorben, verfaultbequem, träge, faul
Twiete bedeutet ursprünglich:enger Weg, GasseVerbindungsweg zwischen zwei StraßenDurchgang zwischen zwei HäuserGrenze zwischen zwei Ackerstücke

In dieser Straße gibt es bis 1927 nur einen Anlieger, der Bauernhof Vester, zwischen Leichenhaus und Ehrenmahl. Der Graben am Hofe Vester muss damals die anfallende Jauche vom Mistpott aufnehmen, in den Graben unten am Park leiten, dort weiter zum Vorfluter (alter Priel) am Schwarzen Weg.
1900 wird die Straße erhöht, verbreitert und begradigt, der Graben verfüllt. –

Stinkegraben, enger Weg, bzw. Verbindungsweg zwischen zwei Straßen liefern Gründe für den Straßennamen Fuhlentwiete.

1927, der Bauernhof wird abgebrochen, Der Park mit Ehrenmal entsteht. Es gibt keinen direkten Anlieger mehr. Der Straßenname gerät in Vergessenheit.

Weil der Pastor vom Pastorat zur Kirche und zurück stets diesen Weg nimmt heißt diese Straße in Wöhrden schlicht „Pasterstroot“.

Nach Kanalisations- und Wasserleitungsbau, 1964, wird die eigentliche Kirchenstraße in Norderstraße und die „Pasterstroot“ in Kirchenstraße umbenannt.(Horst Ploog)





Kommunalaufsicht zwingt
Ausschuss zum Tagen


Nach der Kommunalwahl im März 2008 tagten alle Ausschüsse und nahmen ihre Arbeit auf. Alle Ausschüsse? Nein, der Wirtschafts- und Tourismusausschuss tagte nicht. Auch nicht nach der Sommerpause. Der Bürgermeister, auf diesen Sachverhalt angesprochen, wiegelte ab und berief sich auf die Autonomie der Ausschüsse. Auch eine Nachfrage in der Amtsverwaltung ergab, wenn der Vorsitzende nicht einlädt, dann ist das ebenso.

Erst eine Nachfrage bei der Kommunalaufsicht ergab, dass der Vorsitzende Wilhelm Witthohn gegen die Vorschrift des § 46 (11) der Gemeindeordnung verstoßen hatte. Innerhalb einer Drei-Monats-Frist nach Zusammentreten der GV hätte der Ausschuss tagen müssen.

Somit war klar, der Ausschuss musste tagen und er tat dieses bislang erst- und einmalig im Herbst 2008. Auf der Sitzung der Gemeindevertretung im Dezember 2008 teilte der Vorsitzende mit, dass neben der Gründung das Thema Internetauftritt der Gemeinde behandelt worden war.

Wir sind gespannt, wann der Ausschuss wieder tagt und welche Themen er für die Gemeindevertretung vorbereiten wird.



Tag des offenen Denkmals

Am 13. September findet der bundesweite Tag des offenen Denkmals statt. Die Gemeinde Wöhrden beteiligt sich an dieser Veranstaltung.

Unter der Federführung des Kulturausschusses wird ein Programm entwickelt, das die Vorzüge des Ortes, seinen geschichtlichen Hintergrund und die sehenswürdigen Denkmäler beschreibt.

Alle Vereine und Verbände werden eingebunden und mit Horst Ploog und Marco Carstens besitzt die Gemeinde ausgewiesene Kenner der Geschichte und der Geschichten aus Wöhrden, die sie den hoffentlich zahlreichen Touristen nahe bringen können.